Home > Biologie > Botanik > System der Pflanzen > Angiospermen > System > Eudikotyledonen

Eudikotyledonen

Basale Ordnungen - Magnoliiden - Chloranthales - Monokotyledonen - Ceratophyllales - Eudikotyledonen

Die Zweikeimblättrigen

Eudikotyledonen, auch bekannt als echte Zweikeimblättrige, bilden neben den Monokotyledonen, den Einkeimblättrigen, eine der größten und vielfältigsten Gruppen innerhalb der Angiospermen. Sie umfassen eine große Vielfalt an Pflanzenarten, die in nahezu allen terrestrischen Ökosystemen der Erde vorkommen. Charakterisiert werden die Eudikotyledonen durch das Vorhandensein von zwei Kotyledonen (Keimblättern).

Inneres System

Das System der Eudikotyledonen
Autor: Ulrich Helmich 2022, Lizenz: siehe Seitenende

Bei der Unterklasse der Eudikotyledonen gibt es eine Reihe Basaler Ordnungen. Die bekanntesten heimischen Pflanzen, die zu diesen Basalen Ordnungen gehören, sind die Ranuculales, die Hahnenfußartigen, zu denen der bekannte kriechende Hahnenfuß gehört, aber auch sehr auffällige Pflanzen wie die Akelei.

Die Superrosiden sind ein Taxon, das die Ordnung der Saxifragales umfasst sowie das große Taxon der Rosiden.

"Taxon" heißt hier immer "systematische Gruppe", die aber keiner "offiziellen" Kategorie wie "Klasse", "Unterklasse", "Ordnung", "Familie" etc. zuzuordnen ist. Es gibt keine Überordnung oder Unterklasse namens "Basale Ordnungen", sondern die fünf Ordnungen werden einfach als "basale Ordnungen" zusammengefasst. Gleiches gilt für die Taxa "Superrosiden", "Rosiden", "Superasteriden" und "Asteriden".

Die Superasteriden umfassen drei Ordnungen, von denen wohl die Caryophyllales die bekanntesten sind, es handelt sich nämlich um die Nelkengewächse. Außerdem gehört das große Taxon der Asteriden zu den Superasteriden. Zu den Asteriden gehören große Familien wie zum Beispiel die Korbblütler (Löwenzahn, Kornblume, Gänseblümchen etc.) und Lippenblütler (Taubnessel), und viele kleinere Familien wie die Nachtschattengewächse, Enziangewächse, Glockenblumen und so weiter.

Die Dilleniales sind eine Pflanzenordnung, die sich nicht so recht einordnen lässt, sie stehen irgendwo zwischen den Superrosiden und den Superasteriden, gehören aber keinem dieser beiden Taxa an.

Hier das Kladogramm der Eudikotyledonen aus der Wikipedia:

Kladogramm der Eudikotyledonen aus der Wikipedia

Ein Kladogramm ist im Prinzip eine Art "Stammbaum", man kann die Abstammungsverhältnisse besser erkennen als in der einfachen Systematik, wie sie in Abbildung 1 dargestellt ist.

Die Ranunculales sind noch am stärksten verwandt mit den ursprünglichen Eudikotyledonen, dann haben sich nacheinander die Proteales, die Trochondendrales, die Buxales und die Gunnerales abgespalten und weiterentwickelt. Noch später in der Evolutionsgeschichte entstanden nahezu gleichzeitig die Superrosiden, die Dilleniales und die Superasteriden.

Solche Kladogramme wurden früher aufgrund von äußerlichen Ähnlichkeiten zwischen den einzelnen Gruppierungen aufgestellt. Heute verwendet man für die Erstellung solcher Übersichten meistens DNA-Stammbäume, aus deren Daten man regelrecht ablesen kann, vor wie vielen Millionen Jahren sich die eine Gruppe von der anderen getrennt bzw. abgespalten hat. Allerdings enthält ein Kladogramm keinerlei Informationen über Zeiträume, man kann also nicht ablesen, wann genau beispielsweise der letzte gemeinsame Vorfahr zweier Taxa gelebt hat.

Basale Ordnungen der Eudikotyledonen

Papaver spec. (Mohn), eine Art der Hahnenfußartigen.
Autor: Ulrich Helmich 2007, Lizenz: Public domain.

Die restlichen, weiterentwickelten Ordnungen unterteilt man in zwei große Gruppen, nämlich die Superrosiden und die Superasteriden. Und dann gibt es noch die Ordnung der Dilleniales (Rosenapfelartige), die sich schlecht einordnen lassen, aber auf der gleichen taxonomischen Ebene stehen wie die Superrosiden und Superasteriden.

Superrosiden

Malva sylvestris
Autor: Ulrich Helmich 2021, Lizenz: siehe Seitenende

Eine Rose
Bild von Moshe Harosh auf Pixabay

Dilleniales

Diese Ordnung solle hier nur der Vollständigkeit aufgeführt werden. Es handelt sich um die Rosenapfelgewächse, sehr schöne Pflanzen, die aber hauptsächlich in den Tropen und Subatropen vorkommen.

Dillenia reifferscheidia
Autor: Francisco Manuel Blanco, Lizenz: Public domain.

Hier sieht man eine alte Zeichnung einer Dillenia-Art. Pflanzen dieser Gattung werden in Europa als Ziergewächse gehalten.

Superasteriden

Silene latifolia
Autor: Ulrich Helmich 2021, Lizenz: Public domain.

Wie man in dem Kladogramm der Eudikotyledonen aus Abb. 2 gut sehen kann, umfassen die Superasteriden drei Ordnungen und ein weiteres großes Taxon, die Asteriden.

Die ersten drei Taxa sind "richtige" bzw. "klassische" Ordnungen, während die Asteriden wieder ein Sammel-Taxon ist, das mehrere Ordnungen umfasst.

Superasteriden

Die Superasteriden werden auf einer eigenen Seite dieser Homepage näher behandelt.

Quellen:

  1. Kadereit , Körner, Nick, Sonnewald: Strasburger - Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften, 38. Auflage, Springer Berlin Heidelberg 2021.
  2. Gemeinholzer, Systematik der Pflanzen kompakt, Springer Berlin Heidelberg 2018.
  3. Wikipedia, Artikel "Eudikotyledonen"