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Basale Ordnungen

Basale Ordnungen - Magnoliiden - Chloranthales - Monokotyledonen - Ceratophyllales - Eudikotypedonen

Die basalen Ordnungen der Angiospermen

Unter diesem Begriff werden Ordnungen zusammengefasst, die stammesgeschichtlich den ursprünglichen Bedecktsamern ähneln. In der Fachwelt ist man sich (noch) nicht einig, welche Ordnungen zu den basalen Ordnungen gehören. In der Wikipedia findet man beispielsweise nur drei Ordnungen:

  1. die Amborellales mit nur einer Art
  2. die Nymphaeales mit drei Familien
  3. die Austrobaileyales mit drei Famliien

Laut Strasburger, dem Standardwerk der Botanik, gehören jedoch acht Ordnungen zu der Gruppe der Basalen Ordnungen, nämlich

  1. die Amborellales mit nur einer Art
  2. die Nymphaeales (Seerosenartige) mit drei Familien und 74 Arten
  3. die Austrobaileyales mit drei Famliien und gut 100 Arten
  4. die Chloranthales mit einer Familie
  5. die Magnoliales (Magnolienartige) mit sechs Familien und fast 3000 Arten
  6. die Laurales (Lorbeerartige) mit sieben Familien und fast 3000 Arten
  7. die Canellales mit zwei Familien und 118 Arten
  8. die Piperales (Pfefferartige) mit vier Familien und über 4000 Arten

Einzelheiten siehe die verlinkten Wikipedia-Artikel.

Vergleichen wir diese Einteilung nun mit der von Birgit Gemeinholzer:

  1. die Amborellales mit nur einer Art
  2. die Nymphaeales (Seerosenartige) mit drei Familien und 74 Arten
  3. die Austrobaileyales mit drei Famliien und gut 100 Arten
  4. die Magnoliales (Magnolienartige) mit sechs Familien und fast 3000 Arten
  5. die Laurales (Lorbeerartige) mit sieben Familien und fast 3000 Arten
  6. die Canellales mit zwei Familien und 75-105 Arten
  7. die Piperales (Pfefferartige) mit vier Familien und über 4000 Arten

Diese Einteilung der Basalen Ordnungen entspricht in etwa dem System aus dem Strasburger, allerdings sind die Chloranthales hier nicht eingeordnet. Und nicht nur das, das Stichwort "Chloranthales" oder "Chloranthaceae" taucht in dem Buch von Gemeinholzer überhaupt nicht auf: 0 Treffer, wenn man in der Kindle-Ausgabe sucht.

Das Problem bei der Einteilung der Basalen Ordnungen ist in erster Linie, dass es sich nicht um eine monophyletische Gruppe handelt, sondern um eine paraphyletische. Das heißt, alle Vertreter der Basalen Ordnungen haben zwar einen gemeinsamen Vorfahren, den "Ur-Bedecktsamer" sozusagen, aber nicht alle Nachkommen dieses gemeinsamen Vorfahren finden sich in der Gruppe der Basalen Ordnungen.

Quellen:

  1. KadereitKörnerNick, Sonnewald: Strasburger - Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften, 38. Auflage, Springer Berlin Heidelberg 2021.
  2. Gemeinholzer, Systematik der Pflanzen kompakt, Springer Berlin Heidelberg 2018.
  3. Wikipedia, Artikel "Bedecktsamer"
  4. Spektrum-Lexikon der Biologie, Artikel "paraphyletisch"