Definition EF, Q1, Q2
Amine sind organische Verbindungen, die aus einem zentralen Stickstoff-Atom bestehen, das mit ein, zwei oder drei Alkylgruppen (oder anderen organischen Gruppen) verbunden ist. Formal sind Amine vom Ammoniak NH3 abgeleitet, ähnlich wie Alkohole vom Wasser H2O abgeleitet sind.
Hier ein paar Beispiele:
Primäre, sekundäre, tertiäre Amine und ein quartäres Ammonium-Kation
Autor: Ulrich Helmich 2022, Lizenz: siehe Seitenende
Ähnlich wie bei Alkoholen gibt es auch bei den verwandten Aminen primäre, sekundäre und tertiäre Amine, bei denen das N-Atom mit einer, zwei bzw. drei Alkylgruppen verbunden ist. Quartäre Amine, also ein N-Atom mit vier Alkylgruppen, sind streng genommen keine Amine mehr, sondern quartäre Ammoniumsalze. Das Gegen-Anion, zum Beispiel Cl-, ist in der Abbildung vernachlässigt worden.
Aromatische Amine zeichnen sich durch eine NH2-Gruppe aus, die am Benzolring sitzt. Das bekannteste aromatische Amin ist das Anilin, eine sehr wichtige Grundchemikalie der chemischen Industrie.
Aus dem Biologie-Unterricht bekannte Amine sind natürlich die Aminosäuren, die gleichzeitig auch Carbonsäuren sind (wegen der COOH-Gruppe).
Die Aminosäuren Glycin und Alanin sowie das Alanin-Kation
Autor: Ulrich Helmich 2022, Lizenz: siehe Seitenende
Die Aminosäuren tragen nicht das Suffix "amin", sondern das Suffix "säure". Woran liegt das? Ganz einfach: Die COOH-Gruppe hat eine höhere Priorität als die Amino- bzw. Amingruppe. Daher wird die Aminogruppe durch den Substituenten-Namen "Amino" kenntlich gemacht, und da es sich jetzt um einen Substituenten handelt, muss natürlich auch dessen Position mit angegeben werden. Das sehen wir bei der Aminosäure Alanin, die eigentlich 2-Aminopropansäure heißt. Am zweiten C-Atom der Propansäure befindet sich eine NH2-Gruppe.
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