Helmichs Chemie-Lexikon

Dihomogammalinolensäure

Dihomogammalinolensäure bzw. Dihomo-γ-Linolensäure ist der Name einer Eicosatriensäure, also einer dreifach ungesättigten Fettsäure mit 20 C-Atomen.

Struktur

Strukturformel der Dihomo-γ-Linolensäure

Die Abbildung zeigt die Strukturformel der Dihomo-γ-Linolensäure, wie sie in der Wikipedia dargestellt ist. Das Alpha-Ende befindet sich links im Bild, das Omega-Ende rechts. Die Dihomo-γ-Linolensäure besitzt 20 C-Atome (also 2 mehr als die γ-Linolensäure, aus der sie hergestellt wird) und enthält drei C=C-Doppelbindungen an den Positionen 8, 11 und 14, vom Alpha-Ende aus gesehen (wie es in der Chemie eigentlich üblich ist). Vom Omega-Ende aus gesehen befindet sich die erste Doppelbindung am C-Atom Nr. 6. Es handelt sich bei der Dihomo-γ-Linolensäure also um eine Omega-6-Fettsäure.

Vorkommen, Bedeutung

Die Dihomo-γ-Linolensäure wird im tierischen Körper aus der γ-Linolensäure hergestellt, ebenfalls eine Omega-6-Fettsäure.

γ-Linolensäure ist einerseits ein Ausgangsstoff für die Synthese von entzündungshemmenden Eicosanoiden, andererseits ist sie auch der Ausgangsstoff der Arachidonsäure, die eine gegenteilige Wirkung hat, nämlich eine entzündungsfördernde.

siehe Text

Die Abbildung 2 zeigt den Biosyntheseweg der Dihomo-γ-Linolensäure aus der Linolsäure.

Das Enzym Δ6-Desaturase baut eine C=C-Doppelbindung in den Ausgangsstoff Linolsäure ein. Die so gebildete γ-Linolensäure hat dann drei C=C-Doppelbindungen.

Durch die Elongase wird die γ-Linolensäure um zwei C-Atome verlängert, es entsteht die Dihomo-γ-Linolensäure.

Aus dieser Verbindung können dann entzündungshemmende Prostaglandine der Serie 1 synthetisiert werden.

Die Δ5-Desaturase kann die Dihomo-γ-Linolensäure aber auch zu Arachidonsäure weiter verarbeiten, aus der dann entzündungsfördernde Prostaglandine der Serie 2 entstehen können.