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Grünalgen

Grünalgen oder Chlorophyta sind eine Gruppe von Algen, die in vielen verschiedenen Lebensräumen wie Süßwasser, Salzwasser und auf Landflächen vorkommen. Sie sind wichtig für die Ökosysteme, in denen sie leben, weil sie als Produzenten sowohl Nährstoffe wie auch Sauerstoff produzieren. Einige Grünalgen sind auch als Nahrungsmittel und in der Biotechnologie von Interesse.

Systematik

Meersalat (Ulva lactuca)
Holger Krisp, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Früher wurden die Grünalgen als eigenes Taxon geführt. Durch den vermehrten Einsatz von DNA-Analysen hat sich das System der Pflanzen jedoch in den letzten Jahrzehnten stark verändert, und heute zählt man die Grünalgen zu den Chloroplastida.

Die Gruppe der Chloroplastida umfasst alle grünen Pflanzen, einschließlich der Grünalgen und Landpflanzen. Innerhalb der Chloroplastida bilden die Grünalgen eine paraphyletische Gruppe, also eine Gruppe, die nicht alle Nachkommen des gemeinsamen Vorfahren enthält, sondern nur eine nach bestimmten Kriterien getroffene Auswahl. Als "Grünalgen" werden heute alle Arten der Chloroplastida mit Ausnahme der Landpflanzen bezeichnet. Einige Grünalgen werden aber auch zu den Schmuckalgen und Armleuchteralgen gezählt, also nicht zu den Chloroplastida. Insgesamt gesehen sind die Grünalgen also eine recht heterogene Gruppe von Eukaryoten.

Die Landpflanzen haben sich aus bestimmten Gruppen von Grünalgen entwickelt und bilden daher eine monophyletische Gruppe.

Merkmale

Grünalgen zeichnen sich durch bestimmte gemeinsame Merkmale aus, die sie von anderen Algengruppen abheben. Die wichtigsten dieser gemeinsamen Merkmale sind:

  • Chloroplasten: Grünalgen haben die gleichen Chloroplasten wie die Landpflanzen, sie enthalten Chlorophyll a und b und andere Pigmente.
  • Zellwand: Während die Zellwände der Landpflanzen überwiegend aus Cellulose bestehen, haben Grünalgen unterschiedlich zusammengesetzte Zellwände, nur einige Grünalgen haben ebenfalls Cellulosewände wie die Landpflanzen.
  • Speicherung von Stärke: Grünalgen speichern überschüssige Energie in Form von Stärke, ähnlich wie bei höheren Pflanzen.
  • Fortpflanzung: Grünalgen können sich asexuell oder sexuell vermehren. Bei der sexuellen Fortpflanzung treten meistens begeißelte Gameten auf, die einzelligen Grünalgen ähneln. Bei der sexuellen Fortpflanzung findet oft ein heterophasischer Generationswechsel statt, bei dem sich haploide Stadien mit diploiden abwechseln.
  • Lebensraum: Grünalgen kommen in vielen verschiedenen Lebensräumen vor, vor allem im Süßwasser (90%), aber auch im Salzwasser und auf Landflächen. Auch auf Bäumen und anderen Oberflächen kann man Grünalgen finden.
  • Form und Größe: Die Größe und Form der Grünalgen variiert erheblich, von einzelligen Arten bis hin zu vielzelligen Thalli.

Quellen:

  1. Eduard Strasburger: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen, 8. Auflage, Jena 1906.
  2. Kadereit , Körner, Nick, Sonnewald: Strasburger - Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften, 38. Auflage, Springer Berlin Heidelberg 2021.
  3. Gemeinholzer, Systematik der Pflanzen kompakt, Springer Berlin Heidelberg 2018.
  4. Wikipedia, Artikel "Grünalge"