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Dialyse

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Grundprinzip

Unter dem Begriff "Dialyse" versteht man eine Blutwäsche. Bei der Dialyse wird das Blut des Patienten auf osmotischem Weg von Abfall- und Giftstoffen befreit. Eine Dialysemaschine arbeitet im Prinzip genau so wie eine Niere, allerdings beschränkt sich die Dialyse wirklich nur auf die reine "Wäsche", während eine Niere ja neben der Blutwäsche eine ganze Vielzahl von anderen Aufgaben zu erfüllen hat. Zur Zeit sind in Deutschland ca. 75.000 Menschen auf eine solche künstliche Blutwäsche angewiesen[1].

Die bekannteste Form der Dialyse ist die sogenannte Hämodialyse. Dabei wird das Blut aus dem Körper des Patienten heraus geleitet und fließt durch einen Dialysator (Dialysemaschine oder "künstliche Niere") und dann - gereinigt - zurück in das Blutkreislaufsystem des Patienten.

Der Dialysator funktioniert - ähnlich wie ein Nephron der Niere - nach dem Gegenstromprinzip. In der einen Richtung fließt das Blut durch ein Bündel aus Kapillaren, die mit winzigen Poren versehen sind. In der anderen Richtung fließt die Spüllösung. Das Dialysat (die Spüllösung) hat eine geringere Osmolarität als das Blut, daher diffundieren alle Moleküle, die kleiner sind als die Poren in den Kapillaren, in die Spüllösung. Das gilt für Schadstoffe genau so wie für wertvolle Nährstoffe und Salze. Eine Reabsorption wie in der richtigen Niere findet im Dialysator nicht statt. Im Grunde arbeitet eine künstliche Niere also so wie der Glomerulus in der Bowman-Kapsel einer echten Niere, dann ist aber Schluss. Alle Funktionen der Henle-Schleife und des Sammelrohrs fehlen.

Weitere Einzelheiten

Zur Dialyse wird das Blut einer Vene an der Innenseite des Unterarms entnommen. Oft führen Venen nicht genügend Blut. In einer kleinen Operation wird diese Vene daher mit einer benachbarten Arterie verbunden (kurzgeschlossen). In diese Vene wird dann auch das gereinigte Blut wieder eingelassen.

Die Kapillaren in der Dialysemaschine sind sehr eng. Normalerweise würden sie durch das Blut des Patienten sehr schnell verstopfen. Damit dies nicht geschieht, wird dem zu reinigenden Blut Heparin zugesetzt. Heparin ist eine Verbindung, welche die Blutgerinnung verhindert oder zumindest stark hemmt. Allerdings hat das Heparin auch starke Nebenwirkungen, wenn es in das Blut des Patienten zurück gelangt. Die bekanntesten Nebenwirkungen von Heparin sind Allergien, Haarausfall und natürlich Blutungen, denn das Heparin "verdünnt" ja das Blut.

Dem Dialysat (der Spüllösung) müssen wichtige Stoffe zugesetzt werden, da ja der Dialysator keine Reabsorption durchführen kann. Das sind vor allem Mineralstoffe wie Na+-, Mg2+-, Ca2+- HCO3-- und Cl--Ionen sowie Vitamine.

Bei der Dialyse wird auch überschüssiges Wasser aus dem Blut des Patienten entfernt. Da die Osmolarität des Dialysats geringer ist als die des Blutes, müsste theoretisch Wasser vom Dialysat in das Blut diffundieren. Der Trick, mit dem trotzdem Wasser von dem Blut in das Dialysat gelangt: Im Dialysat herrscht gegenüber dem Blut ein Unterdruck. Das Wasser wird quasi aus dem Blut herausgesaugt[1].

Bei den meisten Patienten wird die Hämodialyse drei mal in der Woche durchgeführt. Eine Blutreinigung dauert in der Regel drei bis vier Stunden. Eine solche Dialyse kann meistens nicht zu Hause durchgeführt werden, sondern muss in einem Dialysezentrum stattfinden[2].

Quellen:

  1. "Dialyse - was ist das" in der Apotheken-Umschau vom 17.12.2013
  2. "Die Dialyse" auf planet-wissen.de