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Lösungsvorschlag Aufgabe 4

Aufgabe 4

Gesättigte Fettsäuren haben deutlich höhere Schmelztemperaturen als ungesättigte Fettsäure mit der gleichen Zahl von C-Atomen.

  1. Recherchieren Sie die Schmelzpunkte der gesättigten und ungesättigten Fettsäuren mit 18 C-Atomen.
  2. Finden Sie eine Begründung für die Abhängigkeit des Schmelzpunktes von der Zahl der C=C-Doppelbindungen.

Teilaufgabe a)

  • Stearinsäure (C18:0) 69 - 70 ºC
  • Ölsäure (C18:1) 13 - 14 ºC
  • Linolsäure (C18:2) -5 ºC
  • Linolensäure (C18:3) -11 ºC

Teilaufgabe b)

Der Schmelzpunkt einer organischen Verbindung hängt stark von den intermolekularen Anziehungskräften zwischen den Molekülen des Feststoffes ab. Maßgeblich hierfür sind die verschiedenen van-der-Waals-Kräfte sowie die Bildung von H-Brücken-Bindungen.

Bei den langen Fettsäuren sind es vor allem die London-Kräfte (gehören zu den van-der-Waals-Kräften), die die Moleküle zusammenhalten. Die Stärke dieser London-Kräfte hängt von der Kontaktfläche der Moleküle ab. Daher haben Fettsäuren mit 18 C-Atomen grundsätzlich höhere Schmelzpunkte als beispielsweise Fettsäure mit 12 C-Atomen.

Die C=C-Doppelbindungen einer ungesättigten Fettsäuren führen wegen der cis-Konfiguration zu einem deutlichen Knick im Molekül, wie man in der Abbildung der Ölsäure gut sehen kann.

Strukturformel der Ölsäure (mit Knick)

Strukturformel der Ölsäure
Autor: Ulrich Helmich, Lizenz: Public domain

Enthalten die Moleküle einer Fettsäure solche Knicke, dann können sich die Moleküle im Feststoff nicht mehr so gut zusammenlagern. Die London-Kräfte sind dann nicht mehr so stark, mit der Folge, dass der Schmelzpunkt sinkt. Je mehr C=C-Doppelbindungen im Molekül, desto mehr Knicke, und desto schlechter können die Moleküle einen regelmäßigen Kristall bilden. Daher sinkt der Schmelzpunkt mit jeder zusätzlichen Doppelbindung stark ab.