Merkmale der Angiospermen

Was sind Angiospermen?

Wir wollen zunächst einmal den Begriff klären. Im Deutschen werden Angiospermen als Bedecktsamer bezeichnet. Was heißt das genau?

In den Blüten der Bedecktsamer sind die Samenanlagen von einem Fruchtblatt umschlossen. Bei den Gymnospermen oder Nacktsamern, der Schwestergruppe der Bedecktsamer, liegen die Samenanlagen nicht bedeckt vor, also nackt.

Am besten schauen wir uns mal eine typische Blüte eines Bedecktsamers im Querschnitt an.

Schema einer ausgewachsenen Blüte
Autor: Mariana Ruiz LadyofHats, Lizenz: Public Domain

Wir müssen jetzt nicht alle Einzelheiten dieses schönen Bildes von Mariana Ruiz LadyofHats ^[3] besprechen, interessant ist hier vor allem der Fruchtknoten links im Bild. Im Innern dieses Fruchtknotens finden sich die Samenanlagen. Sie sind nicht nur "bedeckt", sondern völlig von der Außenwelt abgeschlossen.

Die Blütenpflanzen sind die erfolgreichste Pflanzengruppe auf der Erde. Woran liegt das? Nach Gemeinholzer ^[2] sind folgende Merkmale bzw. Eigenschaften für diesen Erfolg verantwortlich:

• Bedecktsamigkeit: Die Samenanlagen sind geschützt
• Hoch differenzierte Gewebe: Angiospermen besitzen ca. 80 verschiedene Zelltypen
• Große Plastizität: Angiospermen können sich sehr gut an veränderte Umweltbedingungen anpassen (große Reaktionsnorm).
• Schnelle Samenbildung
• Abwehrmechanismen gegen Parasiten und Pflanzenfresser
• Koevolution mit Bestäubern (Insekten und andere Tiere)

Die Gymnospermen (Nacktsamer) haben sich zwar auch auf der ganzen Erde verbreitet, finden sich aber längst nicht in so vielen Ökosystemen wie die Angiospermen. Im Gegensatz zu den Nacktsamern, die fast ausnahmslos Gehölze (Bäume, Büsche) sind, gibt es bei den Bedecktsamern vor allem krautige Pflanzen.