Entdeckung
Das Element Iod wurde 1811 von Bernard Courtois entdeckt, als er Seetang untersuchte. Dass Iod ein Element ist, wurde aber erst zwei Jahre später von Nicolas Clément und Joseph Louis Gay-Lussac erkannt.
Vorkommen
Iod ist noch seltener als Brom. Obwohl Iod nicht so reaktiv ist wie Brom und Chlor, kommt es ebenfalls nur in Form von Verbindungen vor, nicht als Element. Wichtige Iod-Verbindungen sind Natiumiodat (NaIO3) und Natriumperiodat (NaIO4). Die Asche von bestimmten Tangen enthält 0,1 bis 0,5% Iod. Die für Industrie und Technik wichtigsten Iodvorkommen finden sich in den Salpeterlagern in Chile. Iod ist Bestandteil von zwei Schilddrüsenhormonen des Menschen, Thyroxin und Triiodthyronin. Daher muss der Mensch mit der Nahrung geringe Iodmengen zu sich nehmen (0,002 g Iod pro Tag).
Herstellung
Früher wurde Iod aus Tangen (Meeresalgen) gewonnen, die ja immerhin bis zu 0,5% Iod enthalten. Man verbrannte die Tange und gewann das Iod aus der Asche. Heute macht diese Art der Iodgewinnung nur noch 2% der Weltproduktion aus. Heute gewinnt man Iod als "Abfallprodukt" bei der Salpeter-Verarbeitung. Das Iod reichert sich als Iodat in den sogenannten Mutterlaugen an und wird mit Hilfe von schwefeliger Säure zu Iod reduziert:
physikalische Eigenschaften
Iod bildet bei Zimmertemperatur grauschwarze und metallisch glänzende Schuppen. Iod wird beim Erhitzen nicht flüssig, sondern geht direkt in den gasförmigen Zustand über (Sublimation). Der Iod-Dampf hat einen stechenden Geruch und ist auch giftig, allerdings nicht so extrem wie Brom-Dampf.
In Wasser ist Iod kaum löslich (0,022 g Iod in 100 ml Wasser bei Zimmertemperatur). In Kaliumiodid-Lösung und In organischen Lösemitteln ist Iod dagegen sehr gut löslich.
chemische Eigenschaften
Iod ist ein recht reaktives Nichtmetall, allerdings nicht so reaktionsfreudig wie seine "Verwandten" Chlor und Brom.
Verwendung
Iod wird vor allem in der Medizin verwendet, einmal als antiseptisches und blutstillendes Mittel zur Wundversorgung (Iodtinktur; eine Lösung von Iod in Ethanol), zum andern als Kontrastmittel bei Röntgenaufnahmen (als organische Iodverbindung). Bekannt ist auch der Einsatz des radioaktiven Iod 131 bei der Untersuchung von Schilddrüsenerkrankungen.