Helmichs Chemie-Lexikon

Butansäure

Butansäure oder Buttersäure ist die einfachste Fettsäure. Chemisch gesehen ist Butansäure eine Monocarbonsäure mit vier C-Atomen.

Struktur

Strukturformel der Butansäure
Autor: Ulrich Helmich, Lizenz: siehe Seitenende.

Vorkommen

Wie der Name schon andeutet, kommt Buttersäure vor allem in Butter vor, allerdings nicht in reiner Form, sondern als Bestandteil des Butterfetts. Neutralfette wie in der Butter bestehen ja bekanntlich aus einem Glycerin-Molekül, das mit drei Fettsäure-Molekülen verestert ist. In der Butter hat die Buttersäure einen relativ hohen Anteil an diesen Fettsäuren. Wenn Butter ranzig wird (also verdirbt), dann werden die Ester-Bindungen gespalten, und Glycerin und die Fettsäuren werden freigesetzt. Dann fängt die Butter übel an zu riechen, was vor allem auf die Buttersäure zurückzuführen ist. Auch in Schweiß und Erbrochenem findet sich viel Buttersäure.

Da Buttersäure so absolut übel riecht, sollte man meinen, dass sie im menschlichem Körper überhaupt nichts zu suchen hat. Aber im Gegenteil - Buttersäure hat wichtige Aufgaben in unserem Körper, vor allem im Dickdarm. Sie ist nämlich die wichtigste Energiequelle für die Zellen der Dickdarmschleimhaut (Lexikon der Ernährung).

Buttersäure wird von den Bakterien im Dickdarm hergestellt, sie ist das Endprodukt bestimmter Gärungsprozesse. Hauptproduzent ist das Bakterium Faecalibacterium prausnitzii. Laut einem Artikel der Deutschen Apotheker Zeitung ist Buttersäure nicht nur eine Energiequelle für die Zellen des Dickdarmepithels, sondern verhindert auch das Eindringen von Bakterien in das Epithel, indem sie die Verbindungen (tight junctions) zwischen diesen Zellen stärkt.

Eigenschaften

Butansäure ist eine farblose, übel riechende Substanz mit einem Schmelzpunkt von -5 ºC (ist also bei Zimmertemperatur flüssig) und einem Siedepunkt von 163 ºC sowie einer Dichte von 0,96 g/cm3. Sie ist mischbar mit Wasser und unpolaren Lösemitteln wie Diethylether.