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Wachstum der Meristemzellen

Meristemzellen

Eine Pflanzenzelle, die sich im embryonalen Zustand befindet, bezeichnet man als Meristemzelle.

Meristem

Unter dem Meristem bzw. Bildungsgewebe versteht man einen Gewebetyp der Pflanzen, der aus embryonalen, also noch undifferenzierten Zellen besteht, die noch wachsen und sich durch Zellteilungen vermehren und differenzieren.

Meristeme findet man häufig am Ende von Sprossspitzen sowie an den Wurzelspitzen, also dort, wo die Pflanze noch kräftig wächst.

In ihrem Aufbau unterscheidet sich eine solche Meristemzelle weitgehend von der ausgewachsenen Pflanzenzelle.

In der Meristemzelle ist noch keine Zentralsaftvakuole vorhanden, das Plasma füllt die ganze Zelle aus. Die Plastiden sind noch nicht ausdifferenziert, sondern liegen als Proplastiden vor. Die Zellwand besteht noch nicht aus mehreren Schichten.

Eine Meristemzelle wächst zur ausgewachsenen Pflanzenzelle
Autor: Ulrich Helmich 2021, Lizenz: siehe Seitenende

Folgende Veränderungen spielen sich also beim Wachstum der Meristemzellen ab:

  1. Durch Wasser-Aufnahme entsteht die Zentralsaftvakuole.
  2. Auf die erste Zellwand lagern sich mehrere Schichten auf.
  3. Proplastiden werden zu Plastiden.
Apikalmeristeme

Wenn eine pflanzliche Eizelle befruchtet wurde, teilt sich die Zygote (befruchtete Eizelle) inäqual in einer große und eine kleine Tochterzelle. Der künftige Spross geht interessanterweise nicht, wie man vielleicht denken sollte, aus der größeren Tochterzelle hervor, sondern aus der kleineren. Die größere Zelle wächst zu einem Gebilde heran, ähnlich der Nabelschnur bei Säugetieren; die Mutterpflanze ernährt damit den wachsenden Embryo, der aus der kleineren Zelle entsteht.

Zu Beginn teilen sich noch alle Zellen des Embryos regelmäßig. Wenn dieser aber größer geworden ist, beschränken sich die Zellteilungen auf spezialisierte Zellen, die Meristemzellen. Diese sitzen an den Spitzen des Sprosses und an den Spitzen der Wurzel in Geweben, die als Apikalmeristeme bezeichnet werden.

Diese Meristeme geben regelmäßig neue Zellen an die benachbarten Gewebe ab. Die neuen Zellen sind ebenfalls noch teilungsfähig. Je weiter sie aber vom Meristem entfernt liegen, desto größer und differenzierter werden sie und verlieren mit dem Wachstum und der Zelldifferenzierung ihre Teilungsfähigkeit.

Meristemgewebe

Auf dieser Seite erfahren Sie deutlich mehr über Meristemgewebe als in dieser kurzen Darstellung.