Eine starke Säure dissoziiert zu 100%. Daher ist die Konzentration der Oxonium-Ionen in der Lösung genau so hoch wie die ursprüngliche Konzentration der undissoziierten Säure. Löst man also 1 mol HCl in 1 Liter Wasser, so hat man eine Oxonium-Ionen-Konzentration von genau 1 mol/l, was dann einem pH-Wert von 0 entspricht.
Bei starken Säuren kann man den pH-Wert direkt aus der Anfangskonzentration der Säure berechnen.
In der LK-Aufgabe von 2014 "Oxalsäure in Rhabarber" wurde u.a. verlangt, den pH-Wert einer 0,25 prozentigen Oxalsäure-Lösung zu berechnen. Es wurde die vereinfachende Annahme gemacht, dass Oxalsäure eine starke Säure ist (an sich zählt Oxalsäure zu den mittelstarken Säuren). Aber diese Annahme sollte die Aufgabe vereinfachen.
Beispiel-Rechnung
Rechnen wir die Aufgabe doch einmal kurz durch.
Eine 0,25 prozentige Lösung von Oxalsäure enthält genau 2,5 g Oxalsäure pro Liter Lösung.
Die molare Masse der Oxalsäure beträgt M(Oxalsäure) = 90 g/mol.
Mit $n(Oxalsäure) = \frac{m(Oxalsäure)}{M(Xodalsäure}$ erhalten wir
$n(Oxalsäure) = \frac{2,5g}{90g/mol} = 0,0278 mol$
Der dekadische Logarithmus dieses Wertes ist -1,556, was dann einen pH-Wert von ca. 1,56 ergibt.