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RNA-Interferenz gegen Viren

Der Medizin-Nobelpreis des Jahres 2006 ging an die Amerikaner Andrew Fire und Craig Mello für die Entdeckung der RNA-Interferenz.

Wie ein Bakterium sich gegen einen Virus wehrt
Autor: Ulrich Helmich 2022, Lizenz: siehe Seitenende

In der Abbildung ist folgendes dargestellt:

Ein Bakteriophage hat eine Bakterienzelle befallen und seine virale DNA in das Bakterium injiziert (Promotor: grün, Struktur-Gen: blau). Die bakteriellen RNA-Polymerasen stellen dabei virale mRNA her (gelb) .

Bakterielle Restriktionsendonucleasen (die roten Körperchen im Bild) schneiden nun einen Teil aus der Viren-DNA heraus (hier im Bild allerdings wird das gesamte Strukturgen herausgeschnitten). Dann wird ein bakterieller Promotor an das DNA-Stück gesetzt, allerdings revers (verkehrt herum), so dass die RNA-Polymerase das virale Gen in falscher Richtung transkribiert.

Dabei entsteht eine mRNA, die genau komplementär ist zur ursprünglichen viralen mRNA.

Diese komplementäre weil reverse mRNA lagert sich nun an die virale mRNA an, und es entsteht ein RNA-Doppelstrang, der nicht mehr translatiert werden kann.

Die Viren-mRNA ist durch diesen Vorgang also unschädlich gemacht worden.