Glyphosat ist zur Zeit in aller Munde, was aber nicht sehr bekömmlich ist, weil es der Hauptbestandteil der meisten Unkrautvernichtungsmittel ist.
Strukturformel von Glyphosat
Chemisch gesehen besteht das Glyphosat-Molekül aus der Aminosäure Glycin, die mit einem Phosphonsäure-Molekül verbunden ist. Achtung: Phosphonsäure darf nicht mit Phosphorsäure verwechselt werden; Phosphonsäure H3PO3 (früher: phosphorige Säure) hat eine OH-Gruppe weniger als Phosphorsäure H3PO4. Zwischen dem Glycin und der Phosphonsäure befindet sich noch eine CH2-Gruppe.
Pflanzen nehmen Glyphosat hauptsächlich durch ihre Blätter und Stängel auf. Glyphosat blockiert die Produktion der aromatischen Aminosäuren Phenylalanin, Tryptophan und Tyrosin, indem es das dafür verantwortliche Enzym kompetitiv hemmt. Glyphosat hat nämlich eine ähnliche Struktur wie Phosphoenolpyruvat, das eigentliche Substrat für das Enzym und der Ausgangsstoff für die drei Aminosäuren.
Strukturformel von Phosphoenolpyruvat (PEP)
Die Internationale Behörde für Krebsforschung (IARC), die zur WHO gehört, kommt in einer neuen Bewertung zu der Schlussfolgerung, das Glyphosat für den Menschen wahrscheinlich krebserzeugend ist. Andere - ebenfalls hochoffizielle Studien - ergaben dagegen keine Hinweise auf ein erhöhtes Krebsrisiko durch Glyphosat. Die Diskussion über die Gefährlichkeit von Glyphosat ist zur Zeit (2024) voll im Gang und noch lange nicht abgeschlossen. In Deutschland sind immer noch 58 glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel zugelassen (Stand April 2023).
Wer sich für dieses Thema interessiert, sollte auf diesen Abschnitt in der Wikipedia-Seite über Glyphosat gehen. Dort erfahren Sie alles Wissenswerte über die Regulierung des Glyphosat-Einsatzes in Europa und Amerika.