Dieser Lexikoneintrag befindet sich noch in Arbeit, ist also mit Vorsicht zu genießen! Bisher habe ich eigentlich nur den entsprechenden Artikel der englischsprachigen Wikipedia ausgewertet.
Primasen sind eine Klasse von Enzymen, die eine wichtige Rolle bei der DNA-Replikation spielen. Die DNA-Polymerase, die ja die Hauptarbeit der Replikation erledigt, kann die neuen Nucleotide immer nur an eine bereits vorhandene 3'-OH-Gruppe einer (Desoxy)ribose-Einheit am 3'-Ende eines DNA- oder RNA-Einzelstrangs anhängen. Die DNA-Polymerase kann also nicht einfach bei Null anfangen.
Aufgaben der Primasen ist es nun, ein kurzes einzelsträngiges DNA- oder RNA-Stück zu synthetisieren, an dessen 3'-Ende die DNA-Polymerase dann weitermachen kann. Dieses kurze DNA- oder RNA-Stück wird dann als Primer bezeichnet.
dnaG Bänder-/Oberflächenmodell nach PDB 3B39
Quelle: Wikipedia, Artikel "Primase", Autor: Ayacop, Lizenz: public domain.
Bei der "normalen" DNA-Replikation der Pro- und Eukaryoten ist die Primase immer eine RNA-Polymerase, erzeugt also kurze RNA-Primer. Die Primase der Prokaryoten wird auch als DnaG-Protein bezeichnet. Bei Eukaryoten ist die Primase in Form von zwei Untereinheiten in die DNA-Polymerase integriert.
Bei der bakteriellen DNA-Replikation bindet die Primase immer an eine Helicase und formt mit ihr einen Proteinkomplex, der als Primosom bezeichnet wird. Die Helicase aktiviert die Primase, woraufhin diese ein kurzes RNA-Stück von ca. 10 bis 12 Nucleotiden Länge synthetisiert, komplementär zu dem jeweiligen DNA-Einzelstrang. Die DNA-Polymerase kann dann ihr erstes Nucleotid an das 3'-OH-Ende dieses Primers anhängen.
Die DNA-Polymerase der Prokaryoten bildet dann einen Proteinkomplex mit zwei Primase-Untereinheiten, dabei entsteht ein α-DNA-Polymerase-Primase-Komplex [1].
Quellen:
- engl. Wikipedia, Artikel "Primase".