Helmichs Biologie-Lexikon

Inositol

Chemische Struktur

Inositol, im Deutschen auch oft als Inosit bezeichnet, ist eines der neun Isomere des Cyclohexanhexols, also eines Cyclohexans, das an jedem C-Atom eine OH-Gruppe trägt:

Das Inositol-Molekül
Autor: Ulrich Helmich 2022, Lizenz: siehe Seitenende

Beim Inositol befinden sich die OH-Gruppen der C-Atome 1, 2, 3 und 5 auf der einen Seite des Ringes, die OH-Gruppen an den C-Atomen 4 und 6 aujf der anderen Seite. Der korrekte Name des Inositols ist also Cyclohexan-cis-1,2,3,5-trans-4,6-hexol.

Die Summenformel von Inositol ist C6H12O6, damit ist Inositol ein Isomer der Glucose, der Fructose und anderer Hexosen. Daher wurde der sechswertige Alkohol früher den Kohlenhydraten zugerechnet.

Biologische Bedeutung

Inositol hat eine wichtige biologische Bedeutung, der Alkohol tritt als Komponente vieler Verbindungen auf. Er tritt beispielsweise in der Kopfgruppe der Phosphatidylinositole auf, die zu den Phospholipiden gehören, also zu wichtigen Membranlipiden. Wegen seiner biologischen Bedeutung wurde Inositol früher den B-Vitaminen zugerechnet. Nun weiß man aber inzwischen, dass unser Körper Inositol selbst herstellen kann, und zwar aus Glucose. Jede der beiden menschlichen Nieren produziert täglich ca. 2 g Inositol. Auch andere Körperzellen können Inositol bilden. Im Gehirn wirkt Inositol als Neurotransmitter-Komponente, daher kann man hier auch die höchsten Konzentrationen im Körper messen.

Inositol wird in den Zellen schnell phosphoryliert, und die Inositol-Phosphate spielen eine wichtige Rolle als sekundäre Botenstoffe.

Phosphatidyl-Inositol und das zweifach phosphorylierte Phosphatidyl-Inositol-4,5-biphosphat (PIP2)
Autor: Ulrich Helmich 2022, Lizenz: siehe Seitenende