Helmichs Biologie-Lexikon

Ganglienzellen, retinale

Retinale Ganglienzellen sind bestimmte Nervenzellen in der Netzhaut. Die Axone der retinalen Ganglienzellen verlassen das Auge gebündelt als Sehnerv und ziehen zum Sehzentrum des Gehirns. In der Netzhaut sind die Ganglienzellen mit den Bipolarzellen, den Amakrinzellen und anderen Nervenzellen verbunden.

Ein Ausschnitt aus der Netzhaut. Die Bipolarzellen sind grün gezeichnet.

In der Zeichnung sehen Sie einen Ausschnitt aus der Netzhaut. Die Photorezeptoren sind gelb gezeichnet, die Bipolarzellen grün, und die Ganglienzellen dunkelrot.

Wie man auf dem Bild gut erkennen kann, ist jede Ganglienzelle mit vielen Bipolarzellen verbunden, und jede Bipolarzelle ist wieder mit vielen Photorezeptoren verbunden. Die Gesamtheit aller Photorezeptoren, die auf eine Ganglienzelle projizieren, wird als rezeptives Feld dieser Ganglienzelle bezeichnet. Beim Menschen existieren ca. 1,5 Millionen Ganglienzellen in jeder Netzhaut.

Funktion

Die Ganglienzellen sind die einzigen Nervenzellen in der Netzhaut, die Aktionspotenziale ausbilden können. Photorezeptoren und Bipolarzellen können keine Aktionspotenziale bilden, wohl aber Neurotransmitter ausschütten.

ON-Zentrum-Ganglienzellen

Diese Ganglienzellen stehen im Zentrum eines rezeptiven Feldes. Die zentralen Sehzellen wirken erregend auf die Ganglienzelle, während die peripheren Sehzellen des Feldes hemmend auf die Ganglizenzelle wirken.

OFF-Zentrum-Ganglienzellen

Hier ist es genau umgekehrt. Die peripheren Photorezeptoren aktivieren die zentrale Ganglienzelle, und die inneren Sehzellen des rezeptiven Feldes hemmen die Ganglienzelle.