Unter Glycolipiden versteht man allgemein Lipide, bei denen das Grundgerüst Glycerin oder häufiger Sphingosin mit einem Zucker-Rest verbunden ist. Bei der Zellmembran sind die Glycolipdie nur auf der Außenseite anzutreffen, bei der Membran von Organellen wie dem ER oder den Golgi-Zisternen befinden sich die Glycolipide nur in der Innenschicht der Membran.
Dieses einseitige Vorkommen der Glycolipide hängt mit dem Ort der Synthese zusammen.
Die Lipide selbst werden wie alle Lipide im ER synthetisiert und wandern dann über ER-Vesikel zu den Zisternen des Golgi-Apparates. Dort werden die Lipide dann mit Hilfe bestimmter Enzyme glycolisiert, erhalten also ihre Zucker-Einheiten. Diese Enzyme sind im Innern der Golgi-Zisternen lokalisiert, können daher auch nur die innere Lipid-Schicht glycolisieren. Wenn sich dann Golgi-Vesikel von den Zisternen abschnüren und zur Zellmembran gelangen und mir ihr verschmelzen, zeigen die Zuckerreste automatisch nach außen [1].
Ein Golgi-Vesikel verschmilzt mit der Zellmembran
Autor: Ulrich Helmich, Lizenz: siehe Seitenende
In diesem ausführlichen Lexikonartikel finden Sie viele wichtige Informationen über die verschiedenen Klassen der Glycolipide.
Quellen:
- Alberts et al. Lehrbuch der Molekularen Zellbiologie, 5. Auflage, Weinheim 2021.