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Nahrungsinduzierte Thermogenese

Grundumsatz - LeistungsumsatzThermogenese

Haben Sie auch schon mal die Erfahrung gemacht, dass es Ihnen nach einem besonders guten und reichhaltigen Essen so richtig warm wird? Dann haben Sie Bekanntschaft mit der nahrungsinduzierten Thermogenese gemacht.

Der Gesamtenergiebedarf setzt sich nämlich nicht nur aus dem Grundumsatz und dem Leistungsumsatz zusammen. Es gibt noch einen weiteren Faktor, der für den Gesamtenergiebedarf bestimmt, nämlich die nahrungsinduzierte Thermogenese.

Was versteht man unter diesem Fachbegriff?

Die Resorption der Nährstoffe, der Transport der Nährstoffe in die Zellen und die anschließende Oxidation der Nährstoffe im Cytoplasma und in den Mitochondrien sind Vorgänge, bei denen Wärmeenergie freigesetzt wird. Ein Teil dieser Wärmeenergie dient zur Aufrechterhaltung der Körperwärme, ein anderer Teil geht nutzlos verloren. Die hier genannten Faktoren werden in der Fachliteratur, zum Beispiel in Hahn/Ströhle/Wolters[1] , als postprandiale Thermogenese zusammengefasst.

Aber auch Syntheseprozesse wie beispielsweise die Bildung von Glycogen in der Leber oder die Bildung von Fettgewebe, bestimmten Proteinen etc. tragen zur nahrungsinduzierten Thermogenese bei.

Die nahrungsinduzierte Thermogenese ist außerdem von der Art der aufgenommenen Nahrung abhängig. Vor allem bei Proteinen ist dieser Faktor besonders hoch, er beträgt hier 15 bis 20%. Bei Kohlenhydraten liegt der Faktor bei 5 bis 10%, und bei Fetten bei nur 2 bis 4%[2].

Kleine Berechnung

Nach dem Empfehlungen der DGE sollte sich die täglich aufgenommene Nahrung energiemäßig zu ca. 55% aus Kohlenhydraten, zu ca. 30% aus Fetten und zu ca. 15% aus Proteinen zusammensetzen. Legt man diese Werte zu Grunde und multipliziert sie mit den oben genannten Faktoren, so kommt man auf einen durchschnittlichen Wert von ca. 10%.

Die nahrungsinduzierte Thermogenese macht ca. 10% des Gesamtenergieumsatzes aus.

Bewegungsinduzierte Thermogenese

Bei meinen Recherchen im Internet bin ich auf diesen Fachbegriff gestoßen. Unter der bewegungsinduzierten oder bewegungsabhängigen Thermogenese versteht man nichts anderes als den Leistungsumsatz.