Einordnung
Diese Aufgabe war eine kleine Teilaufgabe der Abituraufgabe "Blausäure - schwache Säure, starkes Gift" von 2021 in NRW.
Blausäure HCN wird industriell u.a. nach dem Adrussow-Verfahren synthetisiert. Dieses Verfahren st nach seinem Erfinder, dem deutschen Chemie-Ingenieur Leonid Andrussow (1896-1988), benannt:
$2 \ CH_4 + 2 \ NH_3 + 3 \ O_2 \to 2 \ HCN + 6 \ H_2O$
Im Reagenzglas kann man Blausäure aber auch einfacher herstellen, nämlich aus Natriumcyanid NaCN und Ammoniumchlorid NH4Cl.
$NH_4Cl + NaCN \to NH_3 + HCN + NaCl$
In der Abituraufgabe "Blausäure - schwache Säure, starkes Gift" von 2021 sollen die Schüler(innen) nun begründen, wieso es sich bei dieser Reaktion um eine Säure-Base-Reaktion handelt.
Die Na+-Ionen und die Cl--Ionen nehmen im Grunde nicht an der eigentlichen Reaktion teil, wir vernachlässigen sie einmal und erhalten dann die Gleichung:
$NH_4^{+} + CN^{-} \to NH_3 + HCN$
Jetzt kann man die Protolyse, also die Übertragung eines Protons von einem Protonen-Donator auf einen Protonen-Akzeptor, quasi schon direkt sehen:
Die Ammonium-Ionen NH4+ geben ein Proton an die Cyanid-Ionen CN- ab. Aus den NH4+-Ionen (Brönsted-Säure) bildet sich die korrespondierende Brönsted-Base NH3. Aus der Brönsted-Base CN- bildet sich die korrespondierende Brönsted-Säure HCN.