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Spiralia: Allgemeines

Als Spiralia werden Protostomia bezeichnet, die in ihrer Ontogenese eine Spiralfurchung durchmachen [4].

Spiralfurchung

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Spiralfurchung bei einer Schnecke
Morgan Q. Goulding, CC BY 2.5, via Wikimedia Commons

Die Spiralfurchung zeichnet sich dadurch aus, dass der Spindelapparat bei den Zellteilungen schief zur animal-vegetativen Achse der Eizelle, und des sich entwickelnden Embryos steht.

Die Orientierung des Spindelapparats wechselt dabei von Zellteilung zu Zellteilung, wodurch die abgeschnürten Tochterzellen jeweils nach links oder nach rechts, im Uhrzeigersinn oder entgegengesetzt zu ihm, angeordnet sind.

Bei der Betrachtung des Embryos in Orientierung auf den animalen Pol ergibt sich daraus nach den ersten fünf Teilungen eine spiralige Anordnung der Teilungsebenen, worauf der Name Bezug nimmt.

Jede Zelle des Embryos ist zellkonstant, ihre Abkömmlinge bilden im sich entwickelnden Embryo klar definierte Gewebe aus. So geht fast immer die Rückenseite (dorsal) des Embryos auf die Abkömmlinge der Zelle D zurück. Die Makromeren (die größeren Tochterzellen einer inäqualen Zellteilung) bilden letztlich das Endoderm, die Mikromeren (die kleineren Tochterzellen) über wiegend das Ektoderm.

Alle Zellen des Mesoderms sind Abkömmlinge der Zelle 4d.

Die Zelle 2d, Somatoblast genannt, bildet fast allein das komplette äußere Ektoderm der sich entwickelnden Larve.

Zu diesem, an einigen zu den Ringelwürmern und den Weichtieren gehörenden Modellorganismen gehörenden Arten bereits Endes des 19. Jahrhunderts entdeckten grundlegenden Modellvorstellungen existieren bei zahlreichen Taxa Variationen, die sich aber auf dasselbe grundlegende Schema zurückführen lassen. So sind bei einigen Gruppen bereits die ersten Teilungen ungleich, bei einigen sind die Makromeren und Mikromeren gleich groß (sehr selten können sogar die Mikromeren größer sein).

Spiralia

Die Spiralfurchung wurde am intensivsten bei den Mollusca (Weichtieren) und Annelida (Ringelwürmern) untersucht. Die Spiralfurchungen beider Stämme ähneln sich so stark, dass man annimmt, dass die beiden Stämme Schwestergruppen sind und den "Kern" der Spiralia bilden [4].

Die Gliedertiere werden nach neueren Erkenntnissen nicht mehr zu den Spiralia gezählt, bei keiner Art der Arthropoden hat man eine echte Spiralfurchung entdeckt.

Die Nemertini und die Plathelminthes zeigen eine etwas abgewandelte Spiralfurchung.

Noch stärker abgewandelt ist die Spiralfurchung bei den anderen Stämmen, die heute zu den Spiralia gezählt werden.

Quellen:

  1. Storch, Welsch, Kurzes Lehrbuch der Zoologie, 8. Auflage, München 2005.
  2. Kaestner, Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band I: Wirbellose Tiere, 1. Teil. Stuttgart 1980.
  3. Burda, Hilken, Zrzavy, Systematische Zoologie, 2. Auflage, Stuttgart 2016.
  4. Westheide, Rieger, Spezielle Zoologie, Teil 1: Einzeller und Wirbellose Tiere, 3. Auflage Berlin Heidelberg 2013.