Helmichs Biologie-Lexikon

Primaten

Die Primaten oder Herrentiere sind eine Ordnung der Säugetiere, von manchen Primaten auch als "Affen" bezeichnet.

Wichtige Merkmale der Primaten

  • Der große Zeh kann gegen die anderen Zehen drücken, so ähnlich wie der Daumen unserer Hände gegen die Finger drücken kann. Der einzige Primat, bei dem der große Zeh nicht opponierbar ist, ist der Mensch.
  • Die Hände sind zum Greifen geeignet, was unter anderem an dem opponierbaren Daumen liegt. Ein Werkzeuggebrauch wie beim Menschen ist ohne opponierbarem Daumen schlecht vorstellbar.
  • Primaten haben keine Krallen, sondern flache Nägel an Fingern und Zehen.
  • Primaten bewegen sich primär mit den Hinterbeinen, auch wenn sie auf allen vieren Laufen wie die meisten Primaten. Eine Ausnahme bildet der Gibbon, der sich mit seinen langen Armen durch das Blätterdach des Waldes hangelt.
  • Der Geruchssinn ist relativ schwach ausgebildet, dafür ist der Sehsinn sehr hochentwickelt und erlaubt sogar stereoskopisches Sehen - wahrscheinlich eine Angepasstheit an das Leben im Wald, wo es durchaus von Vorteil ist, beim Hangeln und Springen nicht gegen den nächsten Baumstamm zu knallen.
  • Primaten sind K-Strategen. Sie bekommen nur wenige Junge, die Schwangerschaft und das Abstillen dauern länger als bei anderen Säugetieren vergleichbarer Größe.
  • Die Gehirne der Primaten sind größer als bei den meisten anderen Säugetieren vergleichbarer Größe.
  • Die Zähne sind relativ unspezialisiert; weder haben Primaten ein typisches Fleischfressergebiss noch ein typisches Pflanzenfressergebiss.
  • Der Körper der meisten Primaten ist mit einem Fell bedeckt, während Handflächen und Fußsohlen unbehaart sind.

System und Stammesgeschichte der Primaten

System der Primaten mit Stammbaum

Hier sieht man die natürliche Systematik der Primaten, die evolutionsbiologischen Erkenntnissen entspricht. Einzelheiten sind auf der Seite "Stellung des Menschen im System der Primaten" dargestellt.