Helmichs Biologie-Lexikon

Desmosomen

Wikipedia-Artikel, aber für den Schulgebrauch vereinfacht von U. Helmich

Desmosomen (altgriechisch desmos, deutsch ‚Verbindung' und altgriechisch soma, deutsch ‚Körper'), sind Zellstrukturen in Zellmembranen, die enge scheibenförmige Verbindungen zwischen den Zellen eines Epithels herstellen (siehe Zell-Zell-Kontakte).

Ein Desmosom
Autor: Lady of Hats (Mariana Ruiz), Lizenz: Public domain

Sie kommen besonders in Zellen mit intensiver mechanischer Belastung wie Epithelzellen und Herzmuskulatur vor und verbessern den mechanischen Zusammenhalt. Dies geschieht vor allem dadurch, dass sie die zelleigenen Intermediärfilamente mit denjenigen anderer Zellen verbinden.

Desmosomen erscheinen wie kugelförmige Verdichtungen an den seitlichen Wänden von Epithelzellen – mit Druckknöpfen oder Nieten vergleichbar. Der Interzellularraum ist an diesen Stellen teilweise leicht verbreitert, da er mit filamentösem Material, ähnlich einer Kittsubstanz, gefüllt ist.

An der Innenseite der Zellmembran finden sich an diesen Stellen plattenförmige Strukturen. In diese sind zahlreiche, aus dem gesamten Zellinneren auf die Stelle zulaufende, nicht kontraktile Fibrillenbündel aus Keratin, die sogenannten Tonofilamente, verankert. Da diese in ihrem weiteren Verlauf die gesamte Zelle durchziehen, verknüpfen sie das Desmosom mit dem Cytoskelett und stabilisieren somit seinen Ort auf der Zelloberfläche.

Durch die Verbindungsstelle hindurch ragen bindende Cadherine, welche ebenfalls in der Zytoplasmaplatte verankert sind. Sie verbinden sich im interzellulären Raum mit Cadherinen von anderen Zellen und stellen somit eine Verbindung her.

Hemidesmosomen sind desmosomartige Verbindungen, die jedoch nicht zwei gleichartige Zellmembranen ähnlicher Zellen, sondern die Zellmembran einer Zelle mit einer Basallamina verbinden, beispielsweise bei Epithelien.

Quellen:

  1. Wikipedia, Artikel "Desmosomen"