Bei der industriellen Zink-Gewinnung unterscheidet man ein trockenes Verfahren und ein nasses Verfahren.
Trockenes Verfahren
Hier handelt es sich um eine klassische Redoxreaktion, wie man sie auch aus Schulversuchen kennt. Zinkoxid wird mit fein gemahlener Kohle versetzt und dann auf über 1000 ºC erhitzt. Das Zink gibt dann seinen Sauerstoff an den Kohlenstoff ab, wobei reines Zink und Kohlendioxid entstehen.
$2\enspace ZnO_{(s)} + C_{(s)} \rightarrow 2\enspace Zn_{(s)} + CO_{2(g)}$In Wirklichkeit ist die Reaktion etwas komplizierter, da der Kohlenstoff in einem ersten Schritt zu Kohlenmonoxid oxidiert wird. Das Zink reagiert dann mit dem CO zu Kohlendioxid. Das Kohlendioxid wiederum reagiert mit neuem Kohlenstoff zu Kohlenmonoxid.
Nasses Verfahren
Nur 10% des benötigten Zinks werden heute mit dem trockenen Verfahren gewonnen. Wenn genügend elektrischer Strom zur Verfügung steht, wendet man das nasse Verfahren an. Hier wird Zinkoxid mit Schwefelsäure versetzt. Die so erhaltene Lösung von Zinksulfat wird dann elektrolysiert (Pluspol: Aluminium-Elektroden, Minuspol: Blei-Elektroden). Am Minuspol entsteht dann Zink, das zu über 99,9% chemisch rein ist.