Helmichs Chemie-Lexikon

Komplementaritätsprinzip

Ein von Niels Bohr 1927 formuliertes Prinzip, nach dem sich Elektronen manchmal als Teilchen mit einer eindeutigen Ortsangabe beschreiben lassen, manchmal aber auch als Wellen mit einem eindeutigen Impuls.

Eine gleichzeitige Bestimmung des Wellen- und Teilchencharakters des Lichts ist nicht möglich. Je nach Versuchsanordnung zeigt das Licht Wellen- ODER Teilchencharakter.

Eine Weiterentwicklung dieses Prinzips ist die Heisenbergsche Unschärferelation . Wenn man den Ort eines Elektrons genau bestimmen kann (Elektron als Teilchen), dann ist es nicht möglich, gleichzeitig den Impuls (Masse * Geschwindigkeit) des Elektrons zu bestimmen. Und umgekehrt: Gelingt es mal, den Impuls eines Elektrons zu messen, uso hat man keine Informationen über den aktuellen Ort des Teilchens.

Eine Verallgemeinerung des Komplementaritätsprinzips besagt nach Heisenberg, dass zwei methodisch verschiedene Beschreibungen eines Phänomens einerseits sich gegenseitig ausschließen, andererseits dennoch zusammengehören und sich sogar ergänzen.