Helmichs Biologie-Lexikon

Hershey-Chase-Experiment

Ein wichtiges Experiment, das im Jahre 1952 von Hershey und Chase durchgeführt wurde und den endgültigen Nachweis erbrachte, dass die DNA der Überträger der Erbinformation ist und nicht etwa die Proteine.

Durchführung und Beobachtungen:

T2-Phagen werden mit radioaktivem Schwefel 35S markiert. Diese derart markierten Phagen werden dann einer Bakterienkultur zugesetzt. Die Phagen infizieren die Bakterien. Nun werden die Bakterien in einen Mixer gegeben, so dass die Phagen, die noch außen auf den Bakterien sitzen, abfallen. Anschließend wird die Mischung aus infizierten Bakterien und abgefallenen Phagen zentrifugiert. Die Bakterien setzen sich am Boden des Zentrifugenglases ab, die abgefallenen Phagen bleiben in der Flüssigkeit.

Nach der Zentrifugation konnte im Bodensatz (Bakterien) keine Radioaktivität gemessen werden. Die Flüssigkeit jedoch war deutlich radioaktiv.

Wiederholt man den Versuch mit radioaktivem Phosphor 32P, so kann man im Bodensatz des Zentrifugenglases eine Radioaktivität messen, nicht aber in der Flüssigkeit.

Deutung:

Mit radioaktivem Schwefel werden ausschließlich die Proteine der Phagen markiert. Der Versuch zeigt ganz klar, dass die Proteine der Phagen nicht in die Bakterienzellen eindringen. Wird dagegen die DNA der Phagen mit radioaktivem Phosphor markiert, dringt die Radioaktivität in die Bakterienzellen ein.

Mit diesem Versuch haben Hershey und Chase eindeutig nachgewiesen, dass die DNA die Information für die Produktion neuer Phagen enthält.