Helmichs Biologie-Lexikon

Genotyp

Die genetische Ausstattung eines Individuums; die Gesamtheit aller relevanten Gene, die - gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit der Umwelt - den Phänotyp eines Individuums bestimmen.

Es tritt immer wieder die Frage auf, ob die gesamte DNA eines Individuums zum Genotyp gehört, oder nur die Gene, die für Proteine zuständig sind, oder sogar nur die Gene, die für wichtige Proteine verantwortlich sind. Da hilft uns das Lexikon der Biologie aus dem Spektrum-Verlag weiter:

Der Genotyp ist "...die Gesamtheit der Typen von Genen (Gen) einer Zelle, d.h. im Unterschied zum (typischen) Genom ohne Berücksichtigung nichtcodierender DNA-Abschnitte und redundanter Gene."

Im Grunde heißt das, einfach ausgedrückt:

  • Genom = die komplette DNA incl. nichtcodierender Abschnitte
  • Genotyp = die Gesamtheit aller Gene

Im Biologieunterricht wird stets ein partieller Genotyp behandelt. Kreuzt man eine rote mit einer weißen Wunderblume, so erhält man in der ersten Tochtergeneration rosafarbene Blumen, weil der Erbgang intermediär ist. Bei der Analyse dieses Erbgangs formuliert man dann "Genotypen" wie ww für die weißen, rr für die roten und wr für die rosafarbenen Blumen. Bei diesen "Genotypen" wird aber nur ein einziges Gen berücksichtigt, die Blume hat aber über 20.000 Gene, die jetzt keine Rolle bei der Betrachtung spielen. Also ist der "Genotyp", der im Biologieunterricht behandelt wird, immer nur ein partieller Genotyp. Ein einfaches Schema dieses Erbgangs finden Sie in dem Wikipedia-Artikel "Intermediär (Genetik)".