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"Exotische" Lipide

Rückblick "normale Lipide"

Bisher hatten wir uns in dieser Abteilung der Cytologie mit den "normalen Lipiden" beschäftigt, wie sie in pflanzlichen oder tierischen Speicherorganen oder in Zellmembranen vorkommen. Das wären dann zum einen die Neutralfette oder "Fette und Öle" schlechthin, wie man sie aus Lebensmitteln wie Butter oder Olivenöl kennt, dann die Phospholipide und die Glycolipide, die wichtige Bausteine der Zellmembranen sind, und nicht zu vergessen das Cholesterin, das ebenfalls eine wichtige Rolle im Stoffwechsel und als Baustein der Zellmembranen spielt.

"Exotische" Lipide

Auf dieser Seite wollen wir uns nun mit etwas "exotischeren" Lipiden beschäftigen. Fangen wir mit einem ganz exotischen Beispiel an. Bei der Recherche nach Membranlipiden bin ich im Internet auf Seiten gestoßen, in denen die Membranlipide von Archaeen behandelt werden.

Archaeen sind urtümliche Prokaryoten, die sich von den Bakterien in einigen Merkmalen unterscheiden. Oft leben diese Archaeen in extrem heißen Biotopen, zum Beispiel in über 80 ºC heißen sauren Schwefelquellen zum Beispiel im Yellowstone-Park in den USA.

Hätten diese Archaeen normale Phospholipide oder Glycolipide als Membranbausteine, so würden diese bei derart extremen Umweltbedingungen sofort hydrolysieren.

Die Ester-Bindungen zwischen dem Glycerin- bzw. Sphingosin-Grundgerüst und den Fettsäuren würden durch die Hitze und die reichlich vorhandenen Protonen (saures Medium!) sofort gespalten, und es würden Glycerin und Fettsäuren als Produkte entstehen. Die Membran würde dabei natürlich zerstört werden.

Viele Membranlipide der Archaeen sind daher völlig anders aufgebaut. Hier ein Beispiel:

Crenarchaeol, ein komplexer Tetraether aus einer Archaeen-Membran
Quelle: [1], Autor: Charlesy, Lizenz: public domain

Weitere Beispiele für Archaeen-Membranlipide finden Sie auf der Seite "Lipide als Hauptbausteine der Membranen" in der Cytologie-Abteilung über Membranen.

Quellen:

  1. Crenarchaeol (engl. Wikipedia).