Im Kernlehrplan Biologie für die gymnasiale Oberstufe in NRW wird die biologische Schädlingsbekämpfung nicht explizit als eigenständiges Thema behandelt. Allerdings lässt sich das Thema im Rahmen verschiedener Inhaltsfelder und Basiskonzepte integrieren, insbesondere im Kontext von Ökologie, Nachhaltigkeit und angewandter Biologie.
Unter biologischer Schädlingsbekämpfung versteht man die Einbringung von Organismen durch den Menschen, um für die Landwirtschaft oder den Gartenbau schädliche Tiere oder Pflanzen zu dezimieren. Hierbei werden meist natürliche Feinde (Räuber, Parasiten und Krankheitserreger) der unerwünschten Art eingesetzt.

Die Siebenpunkt, ein Marienkäfer
Jon Sullivan (PD-PDphoto.org), Public domain, via Wikimedia Commons
Drei Beispiele:
- Bereits vor 10.000 Jahren wurden Katzen gezielt gezüchtet, um Mäuse zu jagen, die Schäden in Vorratsräumen für Getreide verursachten.
- Schlupfwespen legen ihre Eier in Schadinsekten wie die Kohlschabe. Die Larven entwickeln sich im Inneren des Wirts und töten diesen schließlich
- Florfliegenlarven ernähren sich von Blattläusen und anderen kleinen Insekten und tragen so zur natürlichen Schädlingskontrolle bei (Abitur 2024!)
- Marienkäfer werden in Europa und den USA zur Bekämpfung von Blattläusen eingesetzt.
- Pheromonfallen werden eingesetzt, um männliche Insekten anzulocken und so die Fortpflanzung zu stören, beispielsweise bei Traubenwicklern im Weinbau.
- Nistkästen für insektenfressende Vögel sind ein weiteres Beispiel
In diesem Wikipedia-Artikel sind nicht nur noch einige weitere Beispiele aufgelistet, sondern es wird auch detailliert angegeben, wie groß die Leistung der Nützlinge ist. So lesen wir hier, dass beispielsweise ein Marienkäfer 10 bis 50 Blattläuse pro Tag frisst und in seinem gesamten Leben sogar 400 Blattläuse. Auch auf die Gefahren durch diese Art der Schädlingsbekämpfung wird kurz eingegangen.
Abituraufgaben
In den folgenden Abituraufgaben kommt dieses Thema vor:
Abwehrstoffe von Kreuzblütlern (2024, LK HT 2)
In der dritten Teilaufgabe dieser Abituraufgabe soll "die Eignung der Gemeinen Florfliege zur biologischen Schädlingsbekämpfung der Kohlschabe" beurteilt werden.

Gemeine Florfliege (Chrysoperla carnea)
Muséum de Toulouse, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons